Paula Scher sitzt vor einem leeren Blatt Papier und entwirft das neue Branding für eine der größten Kulturinstitutionen New Yorks. Im ersten Meeting. Auf einer Serviette. In 45 Sekunden. Was wie eine Design-Legende klingt, ist für sie Realität – und zeigt, wie unkonventionell wahre Kreativgrößen arbeiten.
Dabei ist Scher keine Ausnahme. Erfolgreiche Designer überraschen regelmäßig mit Arbeitsweisen, die unsere Vorstellungen vom perfekten kreativen Prozess komplett auf den Kopf stellen. Kennt man ihre Methoden, wird klar: Es gibt kein Universalrezept für großartiges Design. Aber durchaus Muster, die uns verdammt viel über Kreativität verraten.
Was also unterscheidet die Design-Elite vom Rest? Wie strukturieren sie ihre Prozesse? Und – vielleicht am wichtigsten – welche dieser Methoden kannst du dir abschauen?
Die Designdenkweise: Warum Top-Designer anders ticken
Die herausragendsten Designer unserer Zeit teilen eine besondere Denkweise. Sie sehen die Welt durch eine andere Linse. Für Dieter Rams, die lebende Designlegende hinter Brauns zeitlosen Produkten, bedeutet das vor allem Reduktion. «Weniger, aber besser» ist sein Mantra – ein Leitsatz, der seine gesamte Herangehensweise prägt.
Rams verbringt mehr Zeit damit, Elemente zu entfernen als hinzuzufügen. Das Ergebnis? Produkte, die selbst Jahrzehnte später noch als Inbegriff guten Designs gelten. Seine berühmten zehn Prinzipien für gutes Design – darunter «Gutes Design ist ehrlich» und «Gutes Design ist umweltfreundlich» – sind keine theoretischen Konzepte. Sie bilden das Fundament seiner täglichen Arbeit.
Neri Oxman dagegen, die am MIT Media Lab arbeitet, vereint Biologie, Computerwissenschaft und Materialforschung zu einem völlig neuen Designansatz. Sie nennt es «Material Ecology» – ein Prozess, bei dem die Natur nicht nur Inspiration ist, sondern aktiver Teil der Designlösung wird.
Ehrlich gesagt, sind diese Denkweisen so unterschiedlich, dass man kaum glauben kann, dass beide zum gleichen Beruf gehören. Und trotzdem gibt es verbindende Elemente: eine tiefe Neugierde, unkonventionelles Denken und den Mut, etablierte Regeln infrage zu stellen.
Das ist eben typisch für erfolgreiche Designer – sie denken nicht in vorgegebenen Bahnen, sondern erschaffen ihre eigenen. Könntest du das auch? Wahrscheinlich. Die Frage ist nur, ob du dich traust.
Der erste Funke: Wie beginnen Top-Designer ihre Projekte?
Stefan Sagmeister, bekannt für seine provokativen und experimentellen Designs, hat einen ziemlich ungewöhnlichen Weg, neue Projekte anzugehen. Er nimmt sich regelmäßig ein ganzes Jahr Auszeit vom Business. Ein komplettes Jahr! Diese «sabbaticals» sind für ihn keine Urlaube, sondern die Basis seiner kreativsten Arbeit.
«Alles, was ich in den letzten sieben Jahren designt habe, kam aus Ideen, die in meinem ersten sabbatical entstanden sind», erklärt er. Das zeigt: Top-Designer verstehen, dass ihre wertvollste Ressource nicht Zeit am Schreibtisch ist, sondern mentaler Raum für neue Gedanken.
Paula Scher dagegen arbeitet impulsiv und intuitiv. Während andere endlose Recherchephasen durchlaufen, verlässt sie sich auf ihr Bauchgefühl und ihre jahrelange Erfahrung. «Ich kann Dinge in Sekunden entwerfen», sagt sie. «Es kann auch 20 Jahre dauern. Es ist die gleiche Sache.» Was sie damit meint: Die eigentliche Designlösung kann in einem Moment der Inspiration entstehen – aber dahinter stehen Jahrzehnte des Lernens und Übens.
Jessica Walsh, Gründerin von &Walsh, stürzt sich dagegen oft ins kalte Wasser ungewohnter Techniken. Sie experimentiert mit allem: Von handgemachten Objekten über komplexe Fotoshootings bis hin zu digitalen Werkzeugen. Ihr Ansatz? «Play is the highest form of research.» Diese spielerische Neugier erlaubt ihr, ständig neue Territorien zu erkunden.
Man könnte jetzt denken, dass so unterschiedliche Herangehensweisen kaum unter einen Hut zu bringen sind. Aber bei Design Thinking, einer Methodik, die in vielen Kreativberufen Anwendung findet, finden wir tatsächlich vereinende Prinzipien: Empathie, Definition, Ideenfindung, Prototyping und Testen. Die Phasen von Design Thinking – Empathie, Definition, Ideenfindung, Prototyping und Testen – spiegeln sich in der Praxis erfolgreicher Designer wider, auch wenn sie diese in eigenen Rhythmen und Schwerpunkten durchlaufen. Wie Designforschung zeigt, sind diese Schritte universell für nutzerzentrierte Kreativprozesse. Diese Phasen durchlaufen letztlich alle Designer – nur in völlig eigenen Rhythmen und Schwerpunkten.
Apropos Empathie: Das ist der wirkliche Schlüssel. Erfolgreiche Designer beginnen nicht mit dem Projekt selbst, sondern mit den Menschen, für die sie designen. Sie beobachten, hören zu und tauchen in fremde Welten ein, bevor sie auch nur einen einzigen Strich zeichnen.
Recherche als kreatives Fundament: Warum die Besten tiefer graben
«Die Arbeit eines Designers ist die eines Übersetzers», sagt Kenya Hara, der kreative Kopf hinter MUJI. Er übersetzt gesellschaftliche Bedürfnisse, kulturelle Codes und menschliche Wünsche in visuelle und funktionale Lösungen. Aber wie findet man diese überhaupt?
Die Antwort ist einfach: Durch obsessive Recherche. Hara verbringt Wochen damit, die japanische Alltagskultur zu studieren, bevor er auch nur eine einzige Skizze für MUJI anfertigt. Das Ergebnis sind Produkte, die so selbstverständlich wirken, dass man sich fragt, warum es sie nicht schon immer gab.
Jonathan Ive, der Mann hinter Apples ikonischem Produktdesign, tauchte für das Design des ersten iPhone tief in die Welt der Materialwissenschaft ein. Sein Team experimentierte mit Dutzenden verschiedener Aluminiumlegierungen, nur um die perfekte haptische Qualität zu finden. Diese Art von Detailbesessenheit ist typisch für Designer auf höchstem Niveau.
Ich hab mal ein Interview mit Hartmut Esslinger gelesen, dem Gründer von frog design. Er erzählte, dass er vor jedem Produktdesign wochenlang die Nutzer beobachtet – wie sie leben, arbeiten, sich bewegen. Manchmal ohne ein einziges Wort zu sagen. Nur schauen und verstehen.
Die Erkenntnis? Erfolgreiche Designer recherchieren nicht nur – sie leben in der Welt ihrer Zielgruppe. Sie entwickeln eine fast schon unheimliche Fähigkeit, Bedürfnisse zu erkennen, die die Menschen selbst noch nicht formulieren können. Erfolgreiche Unternehmen wie Oral B nutzen Design Thinking, um zunächst die wahren Nutzerbedürfnisse zu erforschen, bevor sie neue Funktionen oder Produkte entwickeln.
Übrigens: Genau hier trennt sich Design von reiner Dekoration. Während Dekoration an der Oberfläche bleibt, dringt Design in die Tiefe – und braucht deshalb fundierte Recherche.
Die Strukturierung des kreativen Chaos: Vom Briefing zur Präsentation
Eddie Opara, Partner bei Pentagram, hat eine überraschend strukturierte Herangehensweise an kreative Projekte. «Design ist kein Mysterium», sagt er. Sein Prozess folgt klaren Phasen: Erst definiert er das Problem, dann erforscht er den Kontext, entwickelt verschiedene Ansätze, verfeinert die vielversprechendsten und implementiert schließlich die beste Lösung. Ein strukturierter kreativer Workflow unterteilt Projekte in Phasen wie Pre-Production, Production und Post-Production und hilft Teams, systematisch von der Planung bis zur finalen Präsentation zu arbeiten.
Klingt fast zu einfach, oder? Ist es aber nicht. Denn innerhalb dieses Rahmens lässt Opara Raum für Zufälle, überraschende Wendungen und kreative Sprünge.
Für Jessica Hische, Lettering-Künstlerin und Illustratorin, sieht der Prozess völlig anders aus. Sie beginnt mit schnellen Skizzen, entwickelt ausgewählte Ideen digital weiter und verfeinert dann manchmal wochenlang einen einzelnen Buchstaben. Ihre Projekte sind weniger linear strukturiert – sie arbeitet in intensiven Kreativphasen, gefolgt von Perioden der Reflexion.
Was beide eint: Sie verstehen, dass kreative Arbeit sowohl Struktur als auch Freiheit braucht. Die besten Designer schaffen sich Systeme, die ihnen helfen, das kreative Chaos zu kanalisieren – ohne es zu ersticken. Ein effektiver Creative Workflow hilft Kreativteams, Ideen effizient umzusetzen und sorgt für eine klare Aufgabenverteilung, transparente Prozesse und konsistente Qualität.
Mir ist aufgefallen, dass viele Top-Designer außerdem eine Art ritualisierte Praxis haben. Stefan Sagmeister startet jeden Morgen mit einer Stunde freien Experimentierens, ohne Kundenauftrag oder Zielvorgabe. Dieses tägliche «kreative Workout» hält seine Fähigkeiten scharf und seinen Geist offen.
Und dann die Präsentation – oft übersehen, aber entscheidend. Paula Scher stellt ihre Entwürfe stets im Kontext vor. Ein Logo wird nicht einfach auf weißem Papier gezeigt, sondern auf Visitenkarten, Briefpapier, Gebäuden. Sie verkauft keine Designs – sie zeigt Visionen einer möglichen Zukunft.
Das erklärt auch, warum erfolgreiche Designer in der Kreativwirtschaft so überzeugend wirken. Sie verstehen, dass großartige Ideen nichts wert sind, wenn sie nicht richtig präsentiert werden.
Digitale Werkzeuge und analoge Techniken: Die Balance der Profis
Apropos Werkzeuge – hier wird’s interessant. Man könnte meinen, die Design-Elite arbeitet mit der neuesten Software und exotischen Tools. Tatsächlich ist das Gegenteil oft der Fall.
Michael Bierut, Partner bei Pentagram, schwört seit Jahrzehnten auf sein einfaches Notizbuch. Jedes neue Projekt beginnt bei ihm mit einer frischen Seite, auf der er Ideen, Notizen und Skizzen sammelt. Diese analoge Methode hilft ihm, Gedanken zu ordnen und frei zu assoziieren – etwas, das am Computer schwerer fällt.
Auf der anderen Seite steht Joshua Davis, ein Pionier des digitalen Designs. Er schreibt eigene Algorithmen und nutzt generative Methoden, um unvorhersehbare visuelle Kompositionen zu erschaffen. Seine Werkzeuge sind hochkomplex – aber sein Ziel ist das gleiche wie bei Bierut: unerwartete kreative Verbindungen herzustellen.
Interessanterweise nutzen die meisten Top-Designer beide Welten. Sie skizzieren mit Stift und Papier und verfeinern digital. Sie setzen auf modernste 3D-Modellierungssoftware und bauen gleichzeitig physische Prototypen aus Karton.
Wenn du ein eigenes Erklärvideo erstellen möchtest, um komplexe Inhalte zu visualisieren, brauchst du ebenfalls diese Kombination: Das kreative Konzept entsteht meist analog, die Umsetzung digital.
Es geht also nicht um digital versus analog – sondern um den richtigen Werkzeugeinsatz im richtigen Moment. Die besten Designer wählen ihre Tools basierend auf der Aufgabe, nicht umgekehrt. Sie lassen sich nicht von Technologie einschränken, sondern machen sie zu ihrem Verbündeten.
Naja, letztendlich ist das wichtigste Werkzeug sowieso das Gehirn. Klingt abgedroschen, ist aber so.
Branchenspezifische Unterschiede: Vom Grafikdesign bis zur UX
«Design» ist ein weites Feld. Die Arbeitsweise eines Industriedesigners unterscheidet sich fundamental von der eines UI/UX-Designers. Oder?
Karim Rashid, einer der produktivsten Industriedesigner, arbeitet extrem schnell und intuitiv. Er hat mehr als 4000 Designs in Produktion und skizziert seine Ideen oft in einem einzigen Fluss. Seine Philosophie: «Ich designte nicht für gestern oder heute, sondern für morgen.»
Bei UX-Designern wie Julie Zhuo, ehemals VP of Product Design bei Facebook, sieht der Prozess völlig anders aus. Hier dominieren User Research, Datenanalyse und iteratives Prototyping. Zhuo verbringt Wochen damit, Nutzerverhalten zu studieren, bevor sie auch nur eine Linie Code schreibt.
In der Modebranche wiederum arbeitet Iris van Herpen an der Schnittstelle zwischen Handwerk und High-Tech. Sie kombiniert traditionelle Schneidertechniken mit 3D-Druck und computergestütztem Design – und schafft dabei Kleidungsstücke, die die Grenzen des Möglichen neu definieren.
Die Prozesse unterscheiden sich also dramatisch. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten: Alle erfolgreichen Designer streben nach dem perfekten Gleichgewicht zwischen Form und Funktion. Alle müssen verstehen, wie Menschen fühlen, denken und handeln. Und alle bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Ästhetik, Benutzerfreundlichkeit und technischer Machbarkeit.
Was mir besonders auffällt: Je komplexer die Designdisziplin, desto strukturierter der Prozess. Während Grafiker oft spontan und intuitiv arbeiten können, benötigen UX-Designer und Architekten ein viel rigoroseres Framework – einfach weil die Konsequenzen ihrer Entscheidungen weitreichender sind.
Ein Logo kann man relativ einfach ändern – ein Gebäude nicht. Diese Realität prägt die Arbeitsweise in jeder Designdisziplin.
Die Überwindung von Kreativblockaden: Inspiration als Disziplin
Kreativblockaden kennt jeder. Selbst die größten Designer haben Phasen, in denen die Ideen versiegen. Der Unterschied liegt darin, wie sie damit umgehen.
James Victore, bekannt für sein provokatives Grafikdesign, nutzt bewusste Ablenkung. «Wenn ich feststecke, gehe ich spazieren, nehme ein Bad oder spreche mit Freunden», sagt er. Das klingt nach Zeitverschwendung, ist aber das Gegenteil: Das Unterbewusstsein arbeitet weiter, während der bewusste Geist entspannt.
Jessica Walsh hat eine andere Strategie: Sie sammelt in einem digitalen Archiv Tausende visueller Referenzen – von der klassischen Kunstgeschichte bis zu obskuren Instagram-Accounts. Bei Blockaden taucht sie in dieses Archiv ein und lässt sich von unerwarteten Verbindungen inspirieren.
Es geht also nicht darum, Blockaden zu vermeiden – das ist unmöglich. Es geht darum, Systeme zu entwickeln, die helfen, sie zu überwinden. Die besten Designer behandeln Inspiration nicht als mysteriöses Geschenk, sondern als Disziplin, die man trainieren kann.
Mit dieser Erkenntnis kann auch KI zu einem praktischen Werkzeug für kreative Berufe werden – nicht als Ersatz für menschliche Kreativität, sondern als Sparringspartner im kreativen Prozess.
Ich habe bei manchen Designer-Interviews festgestellt, dass viele systematisch ihre Umgebung wechseln, wenn sie feststecken. Von der strukturierten Büroumgebung in ein chaotisches Café. Vom Bildschirm zum Skizzenbuch. Von der Einsamkeit in die Kollaboration. Diese Kontextwechsel scheinen das Gehirn zu «resetten» und neue Perspektiven zu eröffnen.
So oder so: Der Umgang mit Kreativblockaden ist keine Nebensache, sondern ein zentraler Teil des kreativen Prozesses. Und hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen.
Kollaboration und Feedback: Warum die Besten nicht allein arbeiten
Ein hartnäckiger Mythos über Designer ist, dass sie einsame Genies sind. Die Realität sieht anders aus: Die erfolgreichsten Designer sind Meister der Kollaboration.
IDEO, eine der einflussreichsten Designfirmen der Welt, hat Zusammenarbeit zum Kernprinzip ihres Prozesses gemacht. Ihr Ansatz basiert auf multidisziplinären Teams, die unterschiedliche Perspektiven einbringen. Ein typisches IDEO-Projekt vereint Industriedesigner, Verhaltenspsychologen, Ingenieure und sogar Anthropologen.
Das Ergebnis? Lösungen, die einzelne Designer niemals entwickeln könnten. Wie IDEO-Gründer David Kelley sagt: «Niemand weiß alles. Jeder weiß etwas.» Diese Einsicht prägt die Arbeitsweise der gesamten Organisation.
Auch der Feedbackprozess unterscheidet Top-Designer von Durchschnittsdesignern. Während Anfänger oft defensiv auf Kritik reagieren, betrachten die Besten Feedback als wertvolles Geschenk. Sie suchen aktiv nach konstruktiver Kritik – nicht nur von anderen Designern, sondern von allen, die mit ihren Designs interagieren werden.
Milton Glaser, der legendäre Grafikdesigner, pflegte seine Entwürfe im Studio aufzuhängen und dann einfach zu beobachten, wie Besucher darauf reagierten. Keine formelle Bewertung, keine direkte Frage – nur aufmerksames Beobachten der natürlichen Reaktionen. Diese Art von ungefiltertem Feedback ist Gold wert.
Übrigens: Gute Marketingstrategien für Kreativagenturen basieren auf dem gleichen Prinzip – dem tiefen Verständnis menschlicher Reaktionen.
Erfolgreiche Designer wissen: Große Ideen entstehen selten im Vakuum. Sie werden geboren in der fruchtbaren Reibung unterschiedlicher Perspektiven, Disziplinen und Denkweisen.
Die kulturelle Dimension: Wie Herkunft den Designprozess prägt
Design existiert nicht im luftleeren Raum. Es ist tief verwurzelt in kulturellen Kontexten – und die erfolgreichen Designer wissen das.
Kenya Hara, künstlerischer Leiter von MUJI, bezieht sich direkt auf japanische Ästhetik-Konzepte wie «emptiness» und «ma» (Raum/Pause). Seine Arbeitsweise ist geprägt von der Idee, dass Reduktion nicht Mangel bedeutet, sondern Potenzial. Diese kulturelle Perspektive durchdringt jeden Aspekt seines Designprozesses.
Saki Mafundikwa, Gründer der Zimbabwe Institute of Vigital Arts, integriert afrikanische Schriftsysteme und visuelle Traditionen in moderne Grafikdesigns. Seine Arbeitsweise ist durchdrungen vom Bewusstsein für die reiche, oft übersehene visuelle Geschichte Afrikas.
Was können wir daraus lernen? Erfolgreiche Designer verstehen, dass ihre kulturelle Prägung eine einzigartige Perspektive bietet – keine Einschränkung, sondern ein Wettbewerbsvorteil. Sie tauchen tief in ihre eigenen kulturellen Wurzeln ein und nutzen diese als Quelle unverwechselbarer Ästhetik.
Das ist echt wichtig. In einer zunehmend homogenisierten visuellen Kultur sind es gerade die kulturellen Besonderheiten, die Designs einzigartig und bedeutsam machen. Die besten Designer wissen das – und kultivieren bewusst ihre kulturelle Identität.
Allerdings ohne in Klischees zu verfallen. Es geht nicht um oberflächliche Symbole, sondern um ein tiefes Verständnis kultureller Prinzipien und deren zeitgemäße Interpretation.
Hinter den Kulissen: Wo du mehr über Design-Workflows erfahren kannst
Du willst tiefer in die Arbeitsweisen erfolgreicher Designer eintauchen? Es gibt fantastische Ressourcen, die dir Einblicke geben.
Die Dokumentarserie «Abstract: The Art of Design» auf Netflix bietet faszinierende Einblicke in die Prozesse von Designern wie Christoph Niemann, Paula Scher und Es Devlin. Du siehst nicht nur ihre fertigen Arbeiten, sondern den kompletten kreativen Prozess – mit allen Umwegen und Sackgassen.
Bücher wie «How to» von Michael Bierut oder «Things I have learned in my life so far» von Stefan Sagmeister geben tiefe Einblicke in die Denkweise erfolgreicher Designer. Sie zeigen nicht nur schöne Endprodukte, sondern dokumentieren den oft chaotischen Weg dorthin. Eine gut dokumentierte Case Study zeigt nicht nur das Endprodukt, sondern legt den gesamten Designprozess offen – von der Recherche über die Ideation bis zum Testing und zur finalen Präsentation.
Für praktische Werkzeuge solltest du dir die besten Online-Marketing-Firmen für kleine Unternehmen anschauen – viele bieten mittlerweile Fallstudien an, die ihre Designmethodik transparent machen.
Noch besser: Designer wie Mike Monteiro und Jessica Hische teilen großzügig ihre Arbeitsweisen in Blog-Posts, Interviews und auf Twitter. Sie sprechen offen über Vertragsgestaltung, Kundenkommunikation und kreative Entscheidungen.
Was all diese Ressourcen zeigen: Erfolgreiche Designer sind nicht erfolgreicher, weil sie bessere Designs machen. Sie sind erfolgreicher, weil sie bessere Prozesse haben – Prozesse, die Kreativität fördern, Zusammenarbeit ermöglichen und konsistente Ergebnisse liefern.
Was wir von den Besten lernen können: Dein persönlicher Design-Prozess
Nach all diesen Einblicken stellt sich die Frage: Was kann man sich als Designer abschauen? Welche Elemente solltest du in deinen eigenen Prozess integrieren?
Erstens: Entwickle Rituale, die deine Kreativität fördern. Ob es Sagmeisters Sabbaticals sind, Bieruts Notizbücher oder Schers intuitive Skizzen – erfolgreiche Designer haben Systeme, die ihnen helfen, in den kreativen Flow zu kommen.
Zweitens: Suche aktiv nach Feedback – aber wähle sorgfältig aus, wessen Meinung du vertraust. Nicht jedes Feedback ist gleich wertvoll. Die besten Designer haben einen inneren Kreis von ehrlichen Kritikern, die ihre Arbeit auf ein höheres Niveau heben.
Drittens: Finde deine Balance zwischen Struktur und Chaos. Design braucht beides: methodische Herangehensweise und wilden Experimentiergeist. Je nach Persönlichkeit neigst du vielleicht zu einem Extrem – arbeite bewusst daran, die andere Seite zu stärken.
Am Ende müssen wir vielleicht akzeptieren, dass es keinen universell richtigen Weg gibt, ein erfolgreicher Designer zu sein. Was funktioniert, hängt von deiner Persönlichkeit, deinen Stärken und deinen Zielen ab.
Vielleicht liegt genau darin das wertvollste Wissen: Die größten Designer haben nicht fremde Prozesse kopiert, sondern ihre eigenen entwickelt – maßgeschneidert für ihre einzigartigen Fähigkeiten und Visionen.
Statt also blind die Methoden von Paula Scher oder Dieter Rams zu übernehmen, solltest du dich fragen: Was davon passt zu dir? Welche Elemente kannst du adaptieren? Und wie kannst du deinen eigenen, unverwechselbaren Prozess entwickeln?
Denn letztlich geht es nicht darum, die nächste Scher oder den nächsten Rams zu imitieren. Es geht darum, der beste Designer zu werden, der du sein kannst – mit einem Prozess, der so einzigartig ist wie deine kreative Stimme.
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